Wer sollte sich jetzt damit weiter beschäftigen?
AK Öffentlichkeitsarbeit, Bundesvorstand, rdp, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Wie sind wir vorgegangen?
Ziel unserer Projektgruppe war es, unseren Bund auf der Ebene unserer Stämme zu analysieren. Hier war unsere Leitfrage: Gibt es – über all die unterschiedlichen Stämme hinweg und ihre Arten, Pfadfinden im BdP zu leben – Themen oder Problematiken, die gehäuft auftreten? Und inwieweit liegt hier die Ursache in der Struktur unserer Stämme oder im Zusammenspiel der Stämme mit den anderen Ebenen des BdP?
Angefangen haben wir mit vielen digitalen Interviews mit ganz unterschiedlichen BdPlern – z.B. Stufenexpert*innen, Kursteamende, Stammesführungen, Gruppenleitungen und Menschen, die seit Jahren, z.B. als Stammeskompass-Moderator*innen, Stämme begleiten und Einblick in unterschiedliche Stämme haben. Als Diskussionsgrundlage dienten neben den spezifischen Erfahrungen der interviewten Personen auch Ergebnisse vorheriger Arbeitskreise und Treffen, z.B. des AK Evaluation und des PfaTeens-Wochenendes.
Die Ergebnisse dieser Gespräche haben wir gesichtet, in Themenbereiche sortiert und erste Schlussfolgerungen daraus gezogen. Parallel lief eine große Umfrage unter R/Rs, Stammesführungen und Gruppenleitungen zu diversen Fragen die uns begegnet sind und zu denen wir gerne den aktuellen Stand und Meinungen aus den Stämmen wissen wollten. Die Ergebnisse haben wir mit den bisherigen Ergebnissen zusammengeführt und erste Handlungsempfehlungen formuliert.
Diese geben wir zur Bundesversammlung 2022 zum Teil an die entsprechenden Gremien weiter. Einige Themenbereiche werden im Laufe des Prozesses vom AK Verbandsentwicklung weiter bearbeitet.
Zu welchen Ergebnissen sind wir gekommen? - Vertiefende Analyse der Problemfelder
Das Bild der Pfadfinderei in Deutschland ist sehr unterschiedlich und oft noch durch Stereotype wahlweise aus dem angloamerikanischen Raum oder der NS-Zeit (Hitlerjugend) (mit)geprägt. Dadurch, dass Pfadfinderei wenig im popkulturellen Mainstream stattfindet, haben Jugendliche mitunter Probleme, ihr Hobby in ihrer Altersgruppe zu erklären bzw. bekommen wenig Verständnis dafür entgegengebracht. Das führt dazu, dass mitunter Jugendliche nicht zu ihrem Hobby stehen (können) und vielleicht sogar austreten, weil es im Freundeskreis als „uncool“ wahrgenommen wird.
Im Zusammenhang mit der öffentlichen Wahrnehmung stellen wir immer wieder fest, dass wir wenige Mitglieder mit Migrationsgeschichte und wenige Mitglieder mit Behinderungen haben. Oft liegt es nicht daran, dass sie nicht bleiben – sie kommen garnicht erst.
In der Umfrage der PG1 gab es für die Teilnehmenden ü 20 auch die Frage, was Ihnen in der Außenwirkung der BdP besonders wichtig ist. Diese Punkte haben wir, aufgeführt in der Reihenfolge der Häufigkeit ihrer Nennung, aus den Freitextfeldern zusammengefasst. Bei gleicher Nennung zufällige Reihenfolge:
- Diversität und Vielfalt (Diversität nach außen tragen, diversere Zielgruppen ansprechen/einladen)
- Weniger klischeebehaftetes /realistisches Bild vermitteln
- Unsere Offenheit nach außen tragen
- Vermitteln wie wichtig für uns unsere (wertvolle) Gemeinschaft und unsere Freundschaften für uns und unsere Arbeit sind
- Unsere pfadfinderischen Werte und Ideale zeigen
- Unsere Skills und pädagogischen Qualifikationen und Leistungen in der Kinder- und Jugendarbeit, sowie in der nonformalen und außerschulischen Bildung zeigen
- Aufzeigen dass wir (partei)politisch und kirchlich unabhängig sind
- Unsere Abgrenzung nach rechts deutlich machen
- Die Relevanz von Jugend leitet Jugend in unserer Arbeit aufzeigen
- Uns als gesellschaftlichen Akteur positionieren
- Bedeutung des Lebens in/mit Natur und unser Umweltbewusstsein
- Zeigen, dass wir ein sicherer Raum sind /Wert f. Persönlichkeitsentwicklung und sicherer Rahmen für Abenteuer
- Unsere Weltoffenheit und Toleranz
- Dass Ehrenamt wertgeschätzt wird
- Dass wir Spaß haben
- Modernität
- Bündischen Charakter/Unsere Pfadi Traditionen
Wie soll es weitergehen? - Handlungsempfehlungen
Am Bild der Pfadfinderei in Deutschland sollte dringend gearbeitet werden. Oder: Es ist noch keine konkrete Handlungsempfehlung erarbeitet worden; die Frage wie am Bild der Pfadfinderei in Deutschland am zielführendsten gearbeitet werden kann, ist vermutlich sowohl auf BdP- als auch auf Ringe-Ebene bereits auf der Tagesordnung. Ggf. wäre es eine Idee, eine Projektgruppe aus Mitgliedern der Ringe und des DPV zum Thema zu bilden.