Um auf der Fahrt in Norwegen nicht die Orientierung zu verlieren, solltet ihr eure Sippe mit einer guten analogen Karte und einem brauchbaren Kompass ausrüsten, denn große Teile des Landes sind unbesiedelt, weshalb man oft keinen Handyempfang hat und noch viel seltener elektronische Geräte aufladen kann. Wenn man sich dann auf Google Maps o.ä. verlassen will hat man ein großes Problem, denn man kann manchmal tagelang unterwegs sein, ohne auch nur in die Nähe von Steckdosen zu kommen, denn auch die Wanderhütten haben meistens keinen Stromanschluss.


Die Karte

Für unsere Zwecke bei den Pfadfindern sind so genannte „topographische Karten“ in den Maßstäben 1:50.000 oder noch besser 1:25.000 am besten geeignet, da sie genug Details zum Wandern zeigen und nicht nur Bundesstraßen und Autobahnen. Die meisten norwegischen Wanderkarten werden im Maßstab 1:50.000 veröffentlicht.

Jede anständige Karte besitzt eine „Legende“. Diese erklärt alle auf der Karte verwendeten Symbole.

Um den Maßstab schnell in Km umzurechnen, gibt es die „Fünffingerregel“: Verschiebe das Komma der Verhältniszahl um fünf Stellen (soviel wie Du Finger an einer Hand hast) nach links und Du weißt, wie viele Km ein cm auf der Karte in echt sind à Beispiel von oben: 1:25.000 à Verhältniszahl = 25.000,00 à 0,25 km à 1cm sind 0,25 km Berge und Täler werden durch Höhenlinien gekennzeichnet. Diese geben Dir insbesondere bei Wanderungen im Gebirge Informationen über die auf der Wanderung zu überwindenden Höhenunterschiede.

Eine größere Auswahl an norwegischen Wanderkarten findet sich beispielsweise bei der Geobuchhandlung Kiel: https://geobuchhandlung.eshop.t-online.de/epages/Store3_Shop37170.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/Shop37170/Categories/NO/NTK

Der Kompass
Der Kompass ist auf Fahrt einer der wichtigsten Gegenstände, da er Dir immer genau sagt wo Norden ist. Da er – wie Du sicher weißt – mit Magnetismus funktioniert halte alle Metallgegenstände von ihm fern, wenn Du die Nordrichtung bestimmen willst, da diese ihn sonst ablenken könnten.
Es gibt viele verschiedenem Modelle von Marschkompassen, die zum Teil ein wenig unterschiedlich aufgebaut sind, aber im Grunde alle gleich funktionieren. Sie alle haben eine so genannte „Windrose“, das ist ein Ring, der in „Grade“ (360) oder „Striche“ (64) eingeteilt ist (oft auch beides). Diese Einteilung erfolgt immer im Uhrzeigersinn von Nord (0°/0 Strich) über Ost (90°/16 Strich), Süd (180°/32 Strich) nach West (270°/48 Strich) und wieder Nord (360°/64 Strich). Ein vernünftiger Marschkompass sollte folgende Einrichtungen haben:
- Peilvorrichtung (Kimme und Korn)
- Spiegel oder Linse zum Beobachten der Nadel beim Peilen
- Anlegekante
- feste Marke



Bestimmung der Himmelsrichtung
Drehe die Dose mit der Windrose, bis die Nullmarke (Norden) auf die feste Marke zeigt, dann drehe den ganzen Kompass so lange, bis die Nadel nach Norden zeigt. Jetzt zeigt der Kompass ungefähr nach Norden.

Umgang mit Karte und Kompass
Benutze im Gelände die Karte immer nur so, dass Kartenbild und Wirklichkeit übereinstimmen, auch wenn die Karte über Kopf steht, wenn Du nach Süden gehst. Es ist trotzdem leichter, denn dann ist links gleich links und rechts gleich rechts.
Normalerweise kennt man ja seinen Standort auf der Karte (z.B. Ortsausgang Ort XY) und muss dann nur noch die Karte mit der Wirklichkeit in Übereinstimmung bringen. Dazu musst du die Karte „einnorden“ und das geht so:
1. drehe die Windrose mit Nord auf die feste Marke
2. lege die Anlegekante des Kompasses an eine beliebige Nord-Süd-Gitternetzlinie, wobei die Peilrichtung des Kompass auf den oberen Kartenrand weist (Achtung! der Kartenrand stimmt manchmal nicht mit den Gitternetzlinien überein)
3. drehe die Karte mit Kompass so lange, bis die Kompassnadel nach Norden weist
4. die Karte ist eingenordet

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