Gemeinsame Aktionen mit geflüchteten Menschen

Wir wollen euch hier einige Vorschläge geben, wie ihr auf verschiedene Weise geflüchtete Menschen willkommen heißen könnt und dabei euer Wissen und eure Kompetenz innerhalb eurer Runde gut einsetzen könnt. Egal, ob ihr eher musisch oder handwerklich begabt seid oder ihr im Organisieren besonders spitze seid. Hier einige Ideen für gemeinsame Aktionen:

Gemeinsame Singerrunde etablieren

Gestaltet einen typischen Pfadfinder-Abend mit Singen und Lagerfeuer, hört Musik von Euch und aus der Heimat der geflüchteten Menschen und bringt Euch gegenseitig „traditionelle“ Tänze bei.

Tipps:

-      Um Berührungsängste abzubauen, ist es besser, die ersten Singerunden vor Ort in der Unterkunft der Geflüchteten zu veranstalten (falls möglich) und später dann in euer Stammesheim zu wechseln

-      Sucht für den Anfang einige internationale Lieder aus, die in vielen Ländern bekannt sind und singt sie in verschiedenen Sprachen (z.B. Bruder Jakob, Bella Chiao und ähnliche)

-      Bereitet Liedzettel mit den Texten euer Lieder und den Liedern der Geflüchteten vor

Hilfseinsatz entlang der Balkanroute

Neben der Einbindung der geflüchteten Menschen bei euch vor Ort könnt ihr den Menschen, die sich noch auf der Flucht befinden, helfen. An vielen Stellen entlang der Balkanroute und auch in Camps im Norden von Frankreich haben sich große Freiwilligennetzwerke gebildet. Ohne deren Hilfe wäre die Lage oft noch viel katastrophaler. Hilfe kann z.B. darin bestehen, aus dem Nichts eine Küche aufzubauen und 1000 Menschen pro Tag mit Suppe zu versorgen. Oder notdürftige Unterkünfte zu errichten, Kleidung und Lebensmittel zu verteilen und ganz wichtig auch: Informationen über den weiteren Fluchtweg vermitteln.

Tipps:

-      Das wichtigste bei einer solchen Hilfsaktion: Klärt im Vorfeld ab, wo welche Hilfe gebracht wird und wie ihr am effektivsten helfen könnt. Setzt euch mit vorhandenen Volunteernetzwerken in Verbindung!

-      Eine Gruppe, die hauptsächlich aus BdPlern besteht, sammelt seit November 2015 Erfahrungen auf mehreren Hilfsaktionen und hat in der Zwischenzeit einen Verein gegründet: Rigardu e.V. Bei Fragen könnt ihr euch gern an sie wenden: mail@rigardu.de oder rigardu.de.

-      Auch die IHA (Intereuropean Human Aid Association, www.iha.help) vermittelt Freiwillige aus dem deutschsprachigen Raum an die Brennpunkte entlang der Balkanroute.

Rund ums Fahrrad

Fahrräder sind eine einfache Möglichkeit, den Menschen ein Stück Mobilität zurückzugeben. Ihr könnt Fahrräder besorgen/ sammeln, gemeinsam mit geflüchteten Menschen reparieren, eine regelmäßige Schraubwerkstatt anbieten, Fahrradtouren veranstalten, eine Fahrradfahrschule anbieten, usw.

Tipps:

-      Informiert euch, ob es in diesem Bereich schon Angebote bei euch gibt. Lokale Initiativen sind in diesem Bereich häufig ebenfalls aktiv, freuen sich aber sicher, wenn ihr eure Hilfe anbietet!

Stadtführung

Macht eine Stadtführung „mit den Augen eines Geflüchteten“, indem Ihr Euch Eure Stadt aus der Sicht eines Geflüchteten zeigen lasst und tauscht dann die Rollen und zeigt Eure Stadt „aus den Augen von Einheimischen“.

Dabei könnt ihr ganz lebenspraktische Dinge vermitteln (wo finden sich verschiedene Ämter, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangebote, Bücherei, ...), ihr könnt Anekdoten zu eurer Heimat erzählen, usw.

Tipps:

-      Macht euch im Vorfeld Gedanken, in welcher Sprache ihr die Führung macht und ob ihr ggf. eine*n Übersetzer*in braucht (vielleicht findet sich ja jemand unter den Geflüchteten, der/ die gut Englisch spricht und übersetzen kann)

-      Überlegt euch auch im Vorfeld schon, was ihr bei der Führung zeigen wollt; wenn ihr die Stadtführung erst einmal konzipiert habt, könnt ihr sie immer wieder mit verschiedenen Gruppen durchführen

-      Vielleicht könnt ihr im Vorfeld ja selbst ein paar Angebote für geflüchtete Menschen aushandeln, die ihr ihnen dann zeigen könnt (z.B. könntet ihr eure Stadtbücherei fragen, ob sich geflüchtete Menschen kostenlos Bücher ausleihen können oder das W-LAN dort nutzen dürfen)

 

Darüber hinaus: Vielleicht ergeben sich aus dem Kontakt mit örtlichen Netzwerken noch weitere Projekte?


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