Projekt Echolot – Aufarbeitung sexualisierte Gewalt im BdP
Wie viele soziale Einrichtungen, Verbände und Kirchen sieht sich der BdP mit Fragen konfrontiert, die die pädagogischen Konzepte und Rahmenbedingungen von Pfadfinderarbeit insbesondere in den 1960er bis 1990er Jahre betreffen. Auch wir können und wollen uns nicht von der Frage freimachen, inwieweit Kinder- und Jugendliche Opfer von sexualisierter Gewalt geworden sind und unsere Strukturen Machtmissbrauch ermöglicht haben oder sogar weiterhin ermöglichen.
Wir haben bereits in den 2000er Jahren begonnen Präventionsarbeit in unsere Arbeit zu implementieren. Es gibt den Arbeitskreis intakt, der Kinder und Jugendliche im Rahmen ihrer Pfadfinder-Aktivität vor sexualisierter Gewalt schützen will und Betroffenen Rat und Unterstützung bieten möchte. Fortbildungen, ein Notfall-Telefon, Vertrauens-Menschen-Netzwerke und ein Schutzkonzept sind seitdem selbstverständliche Teile der Struktur des BdP. Die Aufarbeitung von geschehenem Unrecht und Versäumnissen ist eine zentrale Säule des aktuellen Kinder- und Jugendschutzes. Darum hat die Bundesversammlung 2016 beschlossen eine Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Verband zu beginnen.
Soweit wir wissen, sind wir der erste Jugendverband, der sich einer derart umfassenden Aufarbeitung stellt und wir wollen daher auch als Vorbild für andere Jugendverbände und Pfadfinderbünde dienen. Dass wir uns damit beschäftigen, heißt nicht, dass es im BdP besonders viele Vorfälle gab, sondern dass wir uns unserer Verantwortung besonders bewusst sind und uns dieser auch stellen wollen.
Ein wissenschaftliches Institut, das Institut für Praxisforschung und Projektberatung München (IPP), hat dazu im Mai 2021 mit einer umfangreichen Studie begonnen. In einem ersten Schritt hat das Institut Interviews mit BdP-Mitgliedern geführt, die die Aufarbeitung mit angestoßen haben oder in der aktuellen Bundesleitung sind. Im September 2021 wurde durch das IPP dann ein öffentlicher Aufruf gestartet. Personen, die sich darauf meldeten, wurden durch das IPP interviewt. Gleichzeitig haben die Wissenschaftler*innen Akten des BdP gesichtet und nach weiteren Anhaltspunkten gesucht. Der Abschlussbericht wird im am 29.02.2024 bei einer Pressekonferenz öffentlich vorgestellt. Sie ist hier verfügbar:
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Die Studie ist abgeschlossen. Wenn du deine Geschichte mitteilen möchtest, wende dich an: aufarbeitung@pfadfinden.de oder anonym über das Formular auf dieser Webseite: https://www.pfadfinden.de/kinderschutz/aufarbeitung. |
Fragen oder Anregungen zu unserer Arbeit können gern an aufarbeitung@pfadfinden.de gestellt werden.
Gerne kannst Du uns aber auch persönlich ansprechen! https://bdp.de/ak-aufarbeitung