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Projekt Echolot

- Aufarbeitung

sexualisierte

sexualisierter Gewalt im BdP

Wie viele soziale Einrichtungen, Verbände und Kirchen sieht sich der BdP mit Fragen konfrontiert, die die pädagogischen Konzepte und Rahmenbedingungen von Pfadfinderarbeit insbesondere in den 1960er bis 1990er Jahre betreffen. Auch wir können und wollen uns nicht von der Frage freimachen, inwieweit Kinder- und Jugendliche Opfer von sexualisierter Gewalt geworden sind und unsere Strukturen Machtmissbrauch ermöglicht haben oder sogar weiterhin ermöglichen.

Wir haben bereits in den 2000er Jahren begonnen Präventionsarbeit in unsere Arbeit zu implementieren. Es gibt den Arbeitskreis intakt, der Kinder und Jugendliche im Rahmen ihrer Pfadfinder-Aktivität vor sexualisierter Gewalt schützen will und Betroffenen Rat und Unterstützung bieten möchte. Fortbildungen, ein Notfall-Telefon, Vertrauens-Menschen-Netzwerke und ein Schutzkonzept sind seitdem selbstverständliche Teile der Struktur des BdP. Die Aufarbeitung von geschehenem Unrecht und Versäumnissen ist eine zentrale Säule des aktuellen Kinder- und Jugendschutzes. Darum hat die Bundesversammlung 2016 beschlossen eine Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Verband zu beginnen.

Soweit wir wissen, sind wir der erste Jugendverband, der sich einer derart umfassenden Aufarbeitung stellt und wir wollen daher auch als Vorbild für andere Jugendverbände und Pfadfinderbünde dienen. Dass wir uns damit beschäftigen, heißt nicht, dass es im BdP besonders viele Vorfälle gab, sondern dass wir uns unserer Verantwortung besonders bewusst sind und uns dieser auch stellen wollen.

In den letzten Jahren wurde immer wieder in der Öffentlichkeit und den Medien über sexualisierte Gewalt und Missbrauch gesprochen. Auch wenn das Thema in der Gesellschaft über die Jahre an Relevanz gewonnen hat, ist es wichtig, sich weiter damit auseinander zu setzen. Denn wir wissen, dass es auch im BdP sexualisierte Gewalt und Missbrauch gab und gibt.

Auch bei uns wurde weggesehen, geschwiegen, das Leid der Betroffenen nicht oder nicht angemessen anerkannt und Betroffenen nicht geglaubt. Der BdP war nicht in der Lage, angemessen mit Fällen sexualisierter Gewalt umzugehen.

Mittlerweile hat der BdP seit 2006 aktive Strukturen, die Präventionsarbeit leisten, ein Netzwerk aus Kontaktpersonen, ein Schutzkonzept und entsprechende Informationen und Kontaktmöglichkeiten für unsere Mitglieder und mögliche Betroffene. Auch wenn wir mittlerweile besser darin geworden sind, Unrecht zu benennen, unsere Gruppenleitungen und Mitglieder auf allen Ebenen zu sensibilisieren und Konzepte zum Umgang mit sexualisierter Gewalt haben, müssen wir uns den Versäumnissen aus der Vergangenheit des BdP stellen und Wege finden, damit umzugehen.

Die Bundesversammlung 2017 hat entschieden, dass der BdP mit Hilfe eines wissenschaftlichen Instituts den Umgang des BdP mit sexualisierter Gewalt in den Jahren 1976 bis 2006 aufarbeitet, um das geschehene Unrecht benennen zu können und die Verantwortung, die der BdP als Verband dafür trägt zu klären, einen Umgang mit den Betroffenen zu finden, öffentlich über sexuellen Missbrauch in der Vergangenheit des BdP sprechen zu können und aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen. 2021 hat Ein wissenschaftliches Institut, das Institut für Praxisforschung und Projektberatung München (IPP) , hat dazu im Mai 2021 mit einer umfangreichen Studie begonnen. daraufhin damit begonnen, eine umfangreiche Studie anzufertigen.

 In einem ersten Schritt hat das Institut Interviews mit BdP-Mitgliedern geführt, die die Aufarbeitung mit angestoßen haben oder in der aktuellen Bundesleitung sind. Im September 2021 wurde durch das IPP dann ein öffentlicher Aufruf gestartet. Personen, die sich darauf meldeten, wurden durch das IPP interviewt. Gleichzeitig haben die Wissenschaftler*innen Akten des BdP gesichtet und nach weiteren Anhaltspunkten gesucht. Der Abschlussbericht wird im wurde am 29.02.2024 bei einer Pressekonferenz öffentlich vorgestellt. Sie

Die ganze Studie ist nun hier verfügbar: https://www.ipp-muenchen.de/publikationen/grenzenlose-orte/

Nachdem der wissenschaftliche Teil der Aufarbeitung nun abgeschlossen ist sind wir aktuell in den letzten Zügen des Projekts Echolot. Im Oktober 2024 verabschieden wir im Rahmen eines Abschlusswochenendes den Arbeitskreis Aufarbeitung und möchten gleichzeitig ins Gespräch kommen um dem BdP auch offiziell alle die Überlegungen, Ideen und Maßnahmen zu übergeben die seit Fertigstellung der Studie des IPP erarbeitet worden sind. 


Info

Die Studie ist abgeschlossen . Wenn trotzdem hören wir gerne zu, wenn du deine Geschichte mitteilen möchtest, wende . Wende dich dazu an: aufarbeitung@pfadfinden.de oder anonym über das Formular auf dieser Webseite: https://www.pfadfinden.de/kinderschutz/aufarbeitung.

Was passiert jetzt, nach der wissenschaftlichen Aufarbeitung?

Das Projekt Echolot wird im Oktober 2024 auch offiziel abgeschlossen. Ab dann gibt es auch keinen Arbeitskreis Aufarbeitung mehr. Trotzdem sind wir schon aktuell fleißig am werkeln und Pläne schmieden wie wo und von wem die vielen Handlungsempfehlungen des IPP umgesetzt werden können.

Was uns am wichtigsten ist: 

Wir wollen den Aufschwung nutzen und weiter Aufarbeiten. Besser werden in der Prävention von sexualisierter Gewalt, im Umgang mit Betroffenen, in der Bearbeitung von Fällen, eine Kultur schaffen in der weiter aufgedeckt werden kann und in der Kinder, Jugendliche und alle unsere MItglieder sicher sind. 


Weitere Informationen für Stammesführungen, Betroffene/Erfahrene und unsere konkreten Pläne wie es
jetzt
weitergeht findest Du
auch
hier:

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Fragen oder Anregungen zu unserer Arbeit können gern an aufarbeitung@pfadfinden.de gestellt werden. 

Gerne kannst Du uns aber auch persönlich ansprechen! https://bdp.de/ak-aufarbeitung