In diesem Abschnitt findet ihr Infos zum Thema Fahrt im Allgemeinen, zu potentiellen Sippenämtern und zu Dingen, die ihr auf jeden Fall auf der Fahrt beachten solltet.

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Was ist Fahrt?

Gemäß der Weisheit Draußen sein - innen wachsen ist die Fahrt wohl das beeindruckendste und formendste Mittel, das von Pfadfindern und Bündischen gebraucht werden kann. Dabei ist die Gruppe auf sich gestellt und die Ansprüche an die Zivilisation beschränken sich auf das, was im Rucksack untergebracht und mitgetragen werden kann. Die Art der Fortbewegung, also ob zu Fuß, mit dem Rad, Boot, Floß, Planwagen oder auch mit ganz anderen Fortbewegungsmitteln, spielt dabei keine Rolle.

Eine Fahrt bedeutet Erfahren, Erleben, Leben. Sie erlaubt intensiven Kontakt mit Menschen und Natur des Fahrtengebietes. Die Gruppe wird dadurch gefordert, dass sie alle Herausforderungen und Strapazen gemeinsam meistern muss. Durch das Herangehen an die eigenen Grenzen und die Grenzen der Gruppe wächst sowohl der Einzelne als auch die Gruppe selbst. Die Anstrengung schweißt zusammen.

Wie man fährt, hängt von der Auffassung der Fahrenden ab. Manche ziehen es vor, die Fahrt mit entsprechender Ausrüstung zu bestreiten, während andere einen sehr spartanischen Fahrtenstil bevorzugen. Ein zu hohes Maß an Bequemlichkeiten verdirbt den Fahrtencharakter.

Woher kommt „die Fahrt“?

„Es war im Jahre 1890. Deutschstunde in der Untersekunda der Magdeburger Guerickeschule. Einer von uns las das fällige Lesestück vor. Es hieß „Hoch das Wandern“. […] Das packte. Wenigstens den Schüler Hermann Hoffmann, der von Stund’ an die Wanderleidenschaft nicht mehr loswurde.“

(http://www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/medien/geschichte/wandervogel/manuskript/doclink.pdf)

Um die Mitte der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts gründete Hoffmann einen Arbeitskreis für Stenographie an der Oberschule in Steglitz.

Bald traf sich die Gruppe nicht nur in der Schule, sondern verbrachte auch einen Großteil ihrer Freizeit miteinander. Zunächst machten sie Wanderungen in die nähere Umgebung.

Die Wanderungen wurden regelmäßiger und immer intensiver vorbereitet, es entstand eine verschworene Gemeinschaft. Die Jungen entdeckten plötzlich im Wandern einen neuen Lebensinhalt: Losgelöst vom Elternhaus und seiner Bevormundung die Welt erobern.

Ein Mitglied der Gruppe war Karl Fischer. Er gründete 1901 den "Wandervogel". Ein Verein, der den Schülern die Möglichkeit bot, sich zu gemeinsamen Wanderungen ohne Aufsicht durch Eltern oder Lehrer zusammenzufinden. Die gesamte Planung und Organisation dieser Wanderungen übernahmen die Jugendlichen selbst.

In der Kaiserzeit wurde die Selbstentfaltung von Kindern und Jugendlichen im Keim erstickt. Man erzog sie zu absolutem Gehorsam. Die Wandervögel waren die ersten, die sich gegen Schule, Elternhaus und Kaisertum auflehnten und in kniefreien Hosen in die Welt hinaus spazierten. Dieses war zur damaligen Zeit ein Unding! Die Jugend lehnte sich auf: Die Hemdkragen standen weit offen. Auf den Rucksack hatten sie den verrußten Hordenpott geschnallt. Die Gitarre hing locker über der Schulter, wenn sie nicht gerade ein derbes Lied sangen. Sie übernahmen die Sprache der Landstreicher – sie schockierten Eltern und Lehrer, die gesamte bürgerliche Welt. Viele Mitglieder hatten Eltern, die sich weit bequemere Reisen hätten leisten können. Dennoch zogen die Jugendlichen die Strapazen der Wanderung vor. Nach kilometerweiten Märschen fernab der Zivilisation übernachteten sie in Heuschobern, auf harten Böden, nur in eine Decke gehüllt. Sie saßen abends am Feuer und kochten sich ein spärliches Mahl.

Karl Fischer hatte dem Wandervogel die Richtung gewiesen und nun begann dieser, sich zu verselbstständigen. Zahlreiche Gruppen bildeten sich, darunter die ersten deutschen Pfadfinderbünde. Mädchen mussten sich ihren Stand erkämpfen. Nur in wenigen Gruppen wurde zusammen gewandert.

Warum auf „Fahrt gehen“?

„Die Fahrt“ ist mittlerweile über 100 Jahre alt. Mit unseren Liedern, Kohten und Fahrten unterscheiden wir uns doch ganz schön von den meisten übrigen Scouts der Welt. Doch auch die ganze Outdoor-Mode heutiger Tage geht doch letzt-endlich wieder auf die ersten Wandervogelgruppen zurück. Warum ist die Fahrt trotz ihres hohen Alters immer noch so attraktiv für die Bündischen? Und noch wichtiger: Warum ist die Fahrt eigentlich gerade so typisch und wichtig für die Pfadfinderstufe?

Keine andere Methode schweißt die Gruppe so zusammen, ja macht überhaupt erst eine Sippe aus der Sippe! Außerdem lernen wir nirgends so viel wie auf Fahrt…

Planung und Vorbereitung einer Fahrt

Nun beginnt die spannende Zeit der Vorbereitung:  

Wo wollen wir hin? Was wollen wir machen? Wie viel Geld kostet die Bahn?

Dann gilt es Informationen und Wanderkarten über das Fahrtengebiet zu besorgen, Infos über Besonderheiten, Sehenswürdigkeiten, Kosten für Nahverkehr und Lebensmittel herauszufinden...

Wenn es geht, plant natürlich die ganze Sippe zusammen. Einerseits weil es Spaß macht und außerdem sollen ja alle ihre Ideen einbringen können.

Ideen finden und Abstimmen

Wenn das Fahrtengebiet feststeht, fängt man an zu planen - das ist fast so schön wie das Auf-Fahrt-Gehen selbst. Besorgt euch Karten, schaut im Internet, seht in den Regalen eurer Eltern nach Büchern, bis ihr wisst, wo ihr hin wollt. Dann überlegt und stimmt ab, was euch am Wichtigsten ist und was zu schaffen ist (nicht zu viele Kilometer einplanen, aber auch nicht nur einen Spaziergang machen, das demotiviert).

Legt die Strecke und das Ziel ungefähr fest - denkt dabei daran wo und wann ihr einkauft, ob ihr irgendwann irgendwo einen Bus bekommen müsst und dass ihr jeden Abend einen Lagerplatz mit Holz und Wasser braucht.

Die Sippenführung sollte auf keinen Fall Ideenlieferant sein. Um Dir die Ideenfindung mit deiner Sippe zu erleichtern, probiert doch mal eine Methode:

1. Brainstorming/Brainwriting

Schnappt euch ein großes Papier, jeder bekommt einen Stift und dann schreiben alle gleichzeitig auf was ihnen zu einem bestimmten Thema einfällt (z.B. „Was will ich auf der Fahrt unbedingt machen?“)

Grundsätzliche Regeln gelten beim Brainstorming:

  • Keine Kritik: Durch die „absurde“ Idee des einen, kommt dem anderen vielleicht die perfekte Idee
  • Kombinieren und Aufgreifen von bereits geäußerten Ideen
  • Quantität ist erwünscht
  • Freies Assoziieren und Phantasieren ist erlaubt
2. Mind Mapping

Auch hier braucht man einen großen Papierbogen und pro Person einen Stift. In die Mitte des Bogens schreibt man den Begriff „Sippenfahrt“. Von diesem Begriff gehen einige Linien ab, an denen wiederum Begriffe stehen, die euch zu „Sippenfahrt“ einfallen. Jeder Begriff wird wiederum Ideenlieferant für weitere Unterpunkte, und jeder kann dazu schreiben, was ihm einfällt.

Programm auf der Fahrt

Programm ist doch etwas für ein Lager? Stimmt! Doch solltet ihr überlegen, WAS ihr denn wollt, ,,auf Fahrt“.  Zehn Tage durch den Wald laufen oder am See rumliegen macht schon nach 5 Tagen nicht mehr allen Spaß. Dafür ist die weite Anreise zu schade, ihr wollt doch etwas sehen vom unbekannten Land!

Es hat keinen Sinn, wie auf einem Lager ein festes Tagesprogramm zu planen, aber eine Strecke auf der einige interessante Punkte liegen, ist schon sinnvoll! Plant einen Besuch auf einer Burg ein, vielleicht eine Besichtigung der alten Kirche im Dorf, nicht zu vergessen das Schwimmbad oder der Badesee. Oder setzt euch Ziele wie „Möglichst viele Mühlen anschaun“ oder „die Geschichte der Gegend kennen lernen“ (dann könnt ihr historische Stätten wie Hünengräber, alte Kirchen, Denkmäler und Museen besuchen).

Wenn ihr unterwegs seid, könnt... nein - sollt ihr sogar vom Weg abweichen, das kleine, eben Entdeckte erforschen und in eure Route einbeziehen - das Unterwegs sein, der Weg und das gemeinsame Erleben sind Programm und Ziel!

Plant nur so viel Programm und nur so viele Kilometer, dass immer genug Zeit ist für einen hübschen Umweg oder ein Gespräch mit den Leuten dort. Plant nicht zu wenig, sonst wird‘s langweilig (vor allem abends), ihr lernt neue Gebiete nicht richtig kennen und seid darüber vielleicht später mal enttäuscht.

In wieweit ihr vorher plant, hängt auch immer vom Alter eurer Sipplinge und von euch selbst ab. Je älter und fahrtenerfahrener ihr seid, desto mehr könnt ihr auf euch zukommen lassen.

Neben all diesen großen Dingen, vergesst die kleinen, unscheinbaren Dinge nicht. Was macht ihr wenn euch ein Regentag ereilt, einer krank wird und ihr einen Tag am selben Platz bleiben müsst? Oder am Abend, wenn die Kohte aufgebaut und das Essen im Magen ist?

Nun, der Klassiker ist sicherlich ein zünftiger Singeabend, mit Tee und Gitarre. Doch auch hier gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten:

  • Ein Buch mitnehmen zum Vorlesen
  • Chronik schreiben
  • Gesellschaftsspiele spielen (müssen natürlich klein und leicht sein)
  • Eine Nachtwanderung machen
  • Tiere beobachten
  • Rätselgeschichten erzählen

 

Die Fahrtenchronik...

...ist einfach super! So viele Erlebnisse, Geschichten und Erfahrungen haben es einfach verdient, für die Ewigkeit in einem Logbuch festgehalten zu werden. Auch wenn sich manchmal niemand findet, der nach einem anstrengenden Tag noch Lust hat etwas zu schreiben, sollte unbedingt doch jemand den Stift zur Hand nehmen und den Tag Revue passieren lassen – ihr werdet es nicht bereuen. Wie war das noch, damals in Schweden? Die Chronik ist das Gedächtnis der Sippe in Form einer Dokumentation. Jeder sollte einmal schreiben – viele Blickwinkel sind sehr interessant, daneben ist noch Platz für Zeichnungen und später können Fotos eingeklebt werden.

Macht Fotos, sammelt Postkarten, Eintrittskarten, schreibt einen kleinen Bericht und stellt später eure Fahrt bei einem Stammesabend oder Elternabend vor.

Alternativen, um auf Fahrt zu „gehen“?

Seit Menschen Gedenken gibt es viele Mittel der Fortbewegung: Krabbeln, Füße, Fahrrad, Inliner, Skier, Kanu, Pferde, Sänfte, Trampen, Auto, Bus, Bahn, Flugzeug, Raumschiff und was auch immer.

Doch wir beschränken uns bei den Pfadfindern meistens aufs Wandern, Fahrrad fahren und Bahn fahren. Machen wir das absichtlich oder haben wir keine andere Möglichkeit?

Vielleicht mal mit Inlinern am Kanal entlang rollen, eine Woche mit dem Kanu den Fluss runter paddeln oder hoch zu Ross durch die Heide stolzieren?

Das sind alles Möglichkeiten, außer dem „normalen“ Fahrtenalltag mal etwas anderes zu probieren - wenn ihr wollt.

Darüber hinaus könnt ihr euch auch die Frage stellen, womit ihr eure ganzen Sachen transportieren wollt: Vielleicht fallen euch andere Möglichkeiten ein, als nur den „normalen“ Rucksack? Bollerwagen? Esel?

Probleme in der Sippe

Auf einer Fahrt können diverse Probleme in der Sippe auftreten, die mit bestimmten Gegebenheiten zusammenhängen.

Durch bestimmte Einflüsse können kleine Konflikte außer Kontrolle geraten, obwohl sich die Gruppenmitglieder vielleicht schon lange kennen und sonst nie solche Probleme hatten. Man kann hier zwischen inneren und äußeren Einflüssen unterscheiden. Innere Einflüsse können z.B. schlechte interne Aufgabenverteilung, schlechtes Delegieren des Sippenführers, nicht genügend Verpflegung, etc. sein.

Äußere Einflüsse sind solche wie schlechtes Wetter, Dunkelheit beim Zeltaufbau, erfolglose Schlafplatzsuche, Krankheit, Blasen an den Füßen usw.

Wie kann sich so ein Einfluss nun zu einem Problem entwickeln?

Es kann bei solchen Einflüssen zu unterschiedlichen Problemen kommen. In der Sippe könnten sich zum Beispiel Gruppen bilden, die gegeneinander agieren oder einzelne Personen werden ausgegrenzt oder verletzt. Allgemeine schlechte Laune, Gereiztheit, Lustlosigkeit, aber auch Aggressionen können aus solchen Einflüssen resultieren. Ihr habt das sicher schon selber erlebt.

Wie geht man mit Problemen in der Sippe auf Fahrt um?

Das hängt eben ganz davon ab, welche Ursache das Problem hat. Oft sind die Gründe von Problemen banal und nichtig. In Stresssituationen kommt es dann zu Überreaktionen. Von großer Wichtigkeit ist daher, dass man als Sippenführer und Sippling versucht, die Ursache auszumachen, das Problem schon frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Es gibt dafür leider kein allgemeingültiges Rezept. Jede Sippenführung ist unterschiedlich, jede Sippe ist unterschiedlich und jede Situation ist unterschiedlich!

Verhalten und NoGos!

Was soll man dazu schreiben? Dass wir Pfadfinder in der Öffentlichkeit einen guten Eindruck machen sollen? Keinen Müll rumliegen lassen, fremdes Eigentum nicht beschädigen und all die anderen Dinge, die überhaupt nicht gehen? Wohl kaum. Wir Pfadfinder haben Regeln, die jeder kennt und sich daran hält:

 

Ich will hilfsbereit und rücksichtsvoll sein.

Ich will den anderen achten.

Ich will zur Freundschaft aller Pfadfinderinnen und Pfadfinder beitragen.

Ich will aufrichtig und zuverlässig sein.

Ich will kritisch sein und Verantwortung übernehmen.

Ich will Schwierigkeiten nicht ausweichen.

Ich will die Natur kennen lernen und helfen, sie zu erhalten.

Ich will mich beherrschen.

Ich will dem Frieden dienen und mich für die Gemeinschaft einsetzen, in der ich lebe.

 

Dann kann schon garnicht mehr so viel schief gehen. Ergänzt werden sollte noch, dass man mit gesundem Menschenverstand vielen gefährlichen Situationen vorbeugen kann. Dazu gehört auch, dass sich eine Sippe nie trennt ohne ganz genau verabredet zu haben, wann und wo sie sich wieder trifft. Außerdem ist Trampen (im Auto fremder Leute mitfahren) ein absolutes NoGo! Denn meistens muss man sich dafür in sehr kleine Gruppen aufteilen, hat oft Schwierigkeiten zum geplanten Treffpunkt zu kommen und ist dem fremden Fahrer völlig ausgeliefert!

Material

Wenn wir Pfadfinder auf Fahrt gehen sind unsere Rücksäcke voll bepackt und das ein oder andere muss eventuell auch zuhause bleiben. Was allerdings nicht in der Heimat bleiben sollte und unbedingt in unseren Planungen berücksichtigt werden sollte, ist das Sippenmaterial. So wird neben der eigenen Kleidung auch gemeinsames Material benötigt! Überlegt euch gemeinsam als Sippe was ihr für die Fahrt benötigt und woher ihr diese Dinge bekommen könnt – einiges werdet ihr sicherlich von eurem Stamm bekommen.

Neben der Materialplanung sollten wir auch an das vorherige „Checken“ der Materialien denken. Schauen wir die Kohte doch im Vorfeld besser durch und bauen sie im Idealfall auch einmal komplett auf. Das übt uns zeigt uns, ob diese eventuell noch repariert werden muss.

Die untenstehende Liste soll als Gedankenstütze dienen und kann um die individuellen Materialien der Sippe ergänzt werden.

Sippenmaterial:

  • Zeltplanen (für eine Kohte oder Ähnliches)
  • Zeltzubehör wie
    • Heringe
    • Tampen
    • Abspannseile
    • Abdeckhaube
    • Kohtenkreuz oder Kette
    • Ggf. Steckstangen
    • Werkzeuge (Beil, kleine Säge, Taschenmesser)
    • Kochutensilien
      • Töpfe (1 größerer, 1 mittlerer, 1 kleiner) – abhängig von der Wandergruppe
      • Kocher inkl. Zubehör
      • Küchenwerkzeug (Kochlöffel, Messer, Dosenöffner)
      • Schneidebrettchen
      • Spülmittel (biologisch abbaubar) und Handtücher
      • Schwamm, Bürste oder Lappen
      • Alte Tüten oder Müllbeutel
      • 1. Hilfe Materialien
      • Sippenkasse mit dem Geld für die Anwanderung

 

Neben dem Sippenmaterialien, die wir gut in der Gruppe verteilen können, so dass jede/r einen Teil trägt, nimmt jede/r von uns noch ihre persönlichen Sachen mit. Wenn wir mit jüngeren Sipplingen unterwegs sind, macht es Sinn im Vorfeld eine Packliste anzufertigen und diese zum Packen mitzugeben. Auch lohnt sich manchmal vor Fahrtbeginn ein Blick in den Rucksack, damit nicht zu viel mitgenommen wird.

Materialien die wir alle benötigen wie Sonnencreme, Duschzeug, Anti-Mückenspray, Waschmittel können gut aufgeteilt und gemeinsam genutzt werden. So muss nicht jede/r eine große Tube davon schleppen.

1. Hilfe

Hier findet ihr die Checkliste, die das Sani-Team euch bei dem Vorbereitungstreffen vorgestellt hat:

 

Und hier das 1. Hilfe Heft, welches ihr auch per Post zugeschickt bekommt:

 

 

Küche

Gutes und leckeres Essen ist wichtig für die Stimmung in der Gruppe und hellt jede Stimmung wieder auf. Wir als Pfadfinder sind das Kochen auf kleinen Gaskochern mit wenigen Töpfen gewohnt. Für die Verpflegung auf der Bundesfahrt während den Vor- und Nachtouren seid ihr als Sippen selbst verantwortlich. Die folgenden Dinge sollten wir bei der Essensplanung beachten:

Besonderheiten beachten und Rezepte raussuchen

  • Fragt nach, ob es in eurer Sippe Vegetarier, Allergiker oder andere Einschränkungen im Essverhalten gibt.
  • Vor der Fahrt sollten wir uns überlegen (gerne auch mit der ganzen Sippe), was es zu Essen geben soll. Wir müssen dabei beachten, dass gerade auf Wanderung die Gerichte in ein bis zwei Töpfen gekocht werden müssen und sich mit wenig Zeit und Aufwand zubereiten lassen sollten.
  • Wir müssen auch daran denken, dass sich einige Lebensmittel (z.B.: Fleisch, Sahne,...) im Rucksack, gerade im Sommer, wenn es warm ist, nicht lange halten. Andere Dinge, wie Gemüse, ungeschnittenes Brot und Co sind durchaus ein paar Tage transportierbar.
  • Natürlich sollte auch bei Wanderungen die gesunde und ausgewogene Ernährung eine große Rolle spielen. Wir achten darauf möglichst viel frisches Gemüse und Obst zu verwenden. Lebensmittel der Saison (es gibt im Internet Saisonkalender für Obst & Gemüse) sind klasse. Vielleicht finden wir unterwegs aber auch einen regionalen Bauern oder Hofladen, bei dem wir unsere Mahlzeiten ergänzen können.

 

Die Mengenkalkulation

Wenn wir wissen wer und wie viele Personen von uns auf Fahrt gehen, dann können wir unsere heraus gesuchten Rezepte mit den richtigen Mengen kalkulieren. Es macht Sinn das schon in der Vorbereitung zu machen, denn evtl. kaufen wir mit ordentlichem Hunger nach einer Wanderung ein und da ist es gut realistische Mengen an der Hand zu haben, um nicht viel zu viel zu kochen.

Anbei ein paar Richtwerte für die Mengenkalkulation

Suppe als Hauptspeise                                   1/2L pro Person

Soße für ein Soßengericht                             1/4L pro Person

Fleisch                                                            160 Gramm

Hackfleisch                                                     125 Gramm

Fisch                                                               200 Gramm

Gemüse                                                          250 Gramm

Kartoffeln als Hauptgericht (Beilage)             250gr (180gr)

Reis als Hauptgericht (Beilage)                     100gr (75gr)

Nudeln als Hauptgericht (Beilage)                 125gr (75gr)

             

Als Portierungshinweis: ein Schwedenbecher fasst 250ml

 

Einkaufen vor und während der Fahrt

  • Wenn wir auf Fahrt gehen macht es Sinn mit einem Grundstock an Lebensmitteln los zu fahren. Wir kennen die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort nicht im Detail (über die generellen Einkaufsmöglichkeiten sollten wir uns vorher informiert haben) und daher ist es gut für die ersten Tage schon einzukaufen. Bei frischen Lebensmitteln müssen wir abwägen, ob diese die Anreise gut überstehen.
  • Wenn wir in unserem Heimatort einkaufen gehen, vergleichen wir die Preise und können auch hier schon auf die Verpackungen der Lebensmittel achten. Gerade wir als Pfadfinder sollten darauf achten, dass wir möglichst wenig Müll und Abfall produzieren.
  • Gewürze und Lebensmittel die wir nur in kleineren Mengen benötigen können wir gut in der Sippe aufteilen und von Zuhause mitbringen. So schleppen wir keine Unmengen an Lebensmitteln mit, die wir nicht benötigen.

Kochen auf Fahrt

  • Gewöhnlich wird einmal am Tag auf Wanderung gekocht. Die warme Mahlzeit am Tag sollten wir nach Möglichkeit nicht ausfallen lassen – warmes und nahrhaftes Essen ist wichtig für die weitere Wanderung und die Stimmung in der Gruppe.
  • Wir können die Aufgaben beim Kochen gut verteilen, so dass jede/r mal für das Essen und deren Zubereitung zuständig ist.
  • Wir sollten bei der Vorbereitung auf eine vernünftige Kochstelle achten. Wir schauen sorgsam auf unserem Übernachtungsplatz, wo wir eine Kochstelle einrichten können und das so, dass sie keine Gefahren birgt!
  • Auch geben in der Vorbereitung alle ihre benötigten Lebensmittel beim Koch-Team ab und dies wäscht sich ordentlich die Hände! Hier liegt eine große Verantwortung, denn auch Essen kann Krankheiten und Unwohlsein übertragen.
  • Nun kann es los gehen: oftmals macht es Sinn schon einmal Wasser aufzusetzen, da dies auf den kleinen Gaskochern oder über dem Feuer eine Weile braucht zum warm werden.
  • Wir sollten die Lebensmittel möglichst klein schneiden, damit sie schnell gar werden. Lebensmittel die lange brauchen bearbeiten wir zuerst. Zum Anbraten kann evtl. der Topfdeckel genutzt werden (je nach Größe und Verfügbarkeit von Töpfen)
  • Wenn wir zum Beispiel Kartoffeln, Nudeln oder Reis kochen, reicht es, das Wasser stark zum Kochen zu bringen und danach nur noch wenig Hitze hinzuzufügen. Wir achten aber darauf den Topfdeckel am besten zu schließen.
  • Wenn das Essen fertig gekocht ist, setzen wir gleich Wasser für den Abwasch auf, damit wir nach dem Essen gleich abwaschen können.

 

Nach dem Essen

  • Schon beim Essen sollten wir darauf achten, wenig Abwasch zu produzieren. Trotzdem sollten die Dinge, die schmutzig geworden sind, gründlich und heiß abgewaschen werden.
  • Besonders schmutzige Dinge sollten wir vorher kalt vorwaschen, um das heiße Wasser nicht zu verschwenden.
  • Natürlich gehört auch das Abtrocknen dazu. Lassen wir die Sachen feucht, bildet sich leicht neuer Schmutz und üble Gerüche. Außerdem kann so jeder nach dem Essen seine und die Gemeinschaftssachen wieder wegräumen.
  • Die Kochstelle sollten wir aufräumen. Wir lassen keine Lebensmittel und Essensreste liegen, dass zieht erstens Tiere an und wirft zweitens kein gutes Bild auf uns Pfadfinder.

Hygiene

Auch wenn wir auf Fahrt sind achten wir auf die Hygiene in der Gruppe, die sich in vielen verschiedenen Situationen zeigt. Einige wichtige Dinge sind hier zusammen getragen, aber natürlich gehören alle weiteren Angewohnheiten, die wir schon in den Sippen pflegen hinzu.

 

Wasser

  • Wenn wir wandern und auf Fahrt sind müssen wir viel trinken, da wir durch die Anstrengungen dem Körper Flüssigkeiten entziehen. Daher sollten wir unbedingt darauf achten, immer genügend Wasser bei uns zu tragen. Eventuell muss sich in der Sippe ausgeholfen werden, wenn eine Trinkflasche schon leer ist.
  • Wir sollten unsere Trinkflaschen immer auffüllen, gerade wenn wir eine Tour in abgelegene Teile des Landes vor uns haben. Wasser aus dem Bach oder einem Fluss eigent sich oft zum Abwaschen (da es dort richtig erhitzt wird), wenn es nicht sichtbar schmutzig ist, aber zum Trinken sollten wir lieber Leitungswasser aus Häusern oder öffentliche Trinkbrunnen vorziehen.
  • Wasser dient uns aber nicht nur als Nahrungsmittel sondern auch zum Waschen. Auf Fahrt waschen wir sowohl uns öfter mal in öffentlichen Gewässern und reinigen auch unsere Kleidung von Hand mit Wasser. Wir als Pfadfinder achten besonders darauf, dass wir biologisch abbaubares Shampoo, Duschzeug und Spülmittel nutzen, damit wir die Natur nicht schädigen.

 

Körperhygiene

  • Da wir auf Fahrt viel in Bewegung sind und schwitzen ist die Reinigung des Körpers wichtig. Es ist klar, dass wir uns nicht jeden Morgen unter eine warme Dusche stellen (so wie Zuhause vielleicht), aber wir sollten im Blick haben, dass alle in der Sippe sich regelmäßig und komplett waschen.
  • Körperhygiene ist für den eigenen Körper wichtig, aber auch für die Gruppe in der ich auf Fahrt bin. Denn durch z.B. dreckige Hände können Schmutz und Verunreinigungen ins Essen gelangen und die gesamte Sippe kann eventuell erkranken.
  • Wir achten untereinander auf alle Mitglieder der Gruppe und legen sonst mal einen gemeinsamen Waschtag am See für alle ein.

 

Schmutz & Schimmel

  • Wenn wir Schimmel an unserem Essen entdecken, müssen wir es auf jeden Fall wegschmeißen. Die Gefahr, dass gerade auf Wanderung jemand erkrankt ist zu groß. Wir sollten dabei bedenken, dass wir nicht nur den schimmelbefallenen Teil wegschmeißen, sondern beim Brot zum Beispiel das gesamte Brot weggetan werden muss.
  • Wir sollten darauf achten, dass die von uns verwendeten Sachen sauber sind. Gerade beim Kochen ist dies besonders wichtig, da die zubereiteten Lebensmittel Krankheiten schnell übertragen können.

Sicherheit

Wenn wir auf Fahrt sind, sind wir Gäste in einem anderen Land und in einer anderen Kultur. In vielen Ländern haben wir als Pfadfinder, als eine große weltweite Jugendorganisation, ein gutes Image und einen guten Ruf. Dennoch ist auf Fahrt sein auch immer ein wildes Abenteuer und es können unvorhergesehene Dinge passieren.

  • Wir sollten daher auf die gesamte Gruppe achten und uns nicht in gefährliche Situationen begeben. Wenn wir vor Ort in eine missliche Lage kommen, weil wir zum Beispiel das Fahrtengebiet unterschätzt haben oder der Berg größer und steiler ist als er von unten aussah, dann ist es sinnvoll wenn wir uns Hilfe vor Ort holen. Dies kann von Einheimischen sein oder im Notfall von der Polizei oder Feuerwehr.
  • Wir achten gemeinsam darauf, dass wir uns als Sippe in keine gefährlichen Naturgebiete bewegen und diese unbedacht beklettern oder uns in Gefahr begeben.
  • Auch sind wir als Gruppe gemeinsam wachsam, wenn wir auf öffentlichen Plätzen oder in der Stadt zelten und sich der Kontakt mit anderen Jugendgruppen oder Einwohnern ergibt. Wir müssen nicht sofort misstrauisch sein und Böses wittern, aber die Geldbörse und Reiseunterlagen sollten wir bei uns tragen und nicht offensichtlich rum liegen lassen.
  • Wenn sich einzelne Mitglieder unserer Sippe in getrennten Gruppen auf machen wollen, ist es unerlässlich das diese mindestens drei Personen sind. So kann im Notfall zum Beispiel einem Unfall, eine Person Hilfe holen und die andere Person den Verletzen versorgen. Auch ist es sicherer in einer Gruppe eine Stadt oder eine Gegend zu erkunden.

 

Wenn wir als Sippe auf der Bundesfahrt in wirklich schwerwiegende Gefahren oder Probleme geraten, gibt es ein Notfall-Telefon vom Bundesfahrtenteam das wir erreichen können!!

Die Daten hierzu erhalten wir vor der Abreise zur Bundesfahrt.

 

 

 

 

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