Wer sollte sich jetzt damit weiter beschäftigen?


BB-RR/Arbeitskreis, RR-Landesbeauftragte

Wie sind wir vorgegangen?


Ziel unserer Projektgruppe war es, unseren Bund auf der Ebene unserer Stämme zu analysieren. Hier war unsere Leitfrage: Gibt es – über all die unterschiedlichen Stämme hinweg und ihre Arten, Pfadfinden im BdP zu leben – Themen oder Problematiken, die gehäuft auftreten? Und inwieweit liegt hier die Ursache in der Struktur unserer Stämme oder im Zusammenspiel der Stämme mit den anderen Ebenen des BdP?

Angefangen haben wir mit vielen digitalen Interviews mit ganz unterschiedlichen BdPlern – z.B. Stufenexpert*innen, Kursteamende, Stammesführungen, Gruppenleitungen und Menschen, die seit Jahren, z.B. als Stammeskompass-Moderator*innen, Stämme begleiten und Einblick in unterschiedliche Stämme haben. Als Diskussionsgrundlage dienten neben den spezifischen Erfahrungen der interviewten Personen auch Ergebnisse vorheriger Arbeitskreise und Treffen, z.B. des AK Evaluation und des PfaTeens-Wochenendes.

Die Ergebnisse dieser Gespräche haben wir gesichtet, in Themenbereiche sortiert und erste Schlussfolgerungen daraus gezogen. Parallel lief eine große Umfrage unter R/Rs, Stammesführungen und Gruppenleitungen zu diversen Fragen die uns begegnet sind und zu denen wir gerne den aktuellen Stand und Meinungen aus den Stämmen wissen wollten. Die Ergebnisse haben wir mit den bisherigen Ergebnissen zusammengeführt und erste Handlungsempfehlungen formuliert.

Diese geben wir zur Bundesversammlung 2022 zum Teil an die entsprechenden Gremien weiter. Einige Themenbereiche werden im Laufe des Prozesses vom AK Verbandsentwicklung weiter bearbeitet.

Zu welchen Ergebnissen sind wir gekommen? - Vertiefende Analyse der Problemfelder


Zunächst ein kurzer Blick in die Vergangenheit: Schon auf dem Bundeskongress 1995 wurde begonnen ein neues Stufenbewusstsein für die Ranger- und Roverstufe in unserem Bund zu entwickeln. Es wurden viele Dinge zusammengetragen, neue Ideen entwickelt, Sachen ausprobiert und auch vieles wieder verworfen. Nachzulesen sind diese Überlegungen in der Handreichung "Das neue Stufenbewußtsein der Ranger- und Roverstufe" des Bundesstufenarbeitskreises von 1999.

Seit nun schon mehr als zwei Jahrzehnten scheint die Ausgestaltung der Ranger- und Roverstufe uns in unserem Bund zu beschäftigen. Die Herausforderungen in Zusammenhang mit dieser Stufe sind dabei vielfältig und häufig auch von äußeren Faktoren abhängig. Die Altersspanne der RR-Stufe (16-25 Jahre) ist von gänzlich unterschiedlichen Lebenrealitäten und heterogenen Interessenslagen geprägt. So wird häufig davon berichtet, dass Runden durch eine räumliche Trennung (z.B. Ausbildung, Studium) zerfallen und wenige Angebote zur Vernetzung als R/R außerhalb des Stammes existieren. Damit ist gemeint, dass die Stufe oft nicht expliziet adressiert wird (Ausnahmen sind hier Veranstaltungen wie z.B. das Moot oder Schall und Rauch).

Eine aus unserer Sicht zentrale Herausforderung stellt die fehlende Tradition der R/R-Arbeit in Form von stufenspezifischem Programm in vielen Stämmen dar. Dies ist insbesondere deshalb problematisch, weil sich aus unserer Sicht die Arbeitsformen und Methoden der R/R-Stufe sich zum Teil nur durch das Erleben erschließen. Hier scheinen passende Arbeitshilfen zu fehlen, welche eine programmatische Orientierung bieten. So scheint besonders das individuelle politische Engagement außerhalb des BdP eine programmtische Lücke innerhalb des BdP zu sein. Dabei ist jedoch positiv hervorzuheben, dass viele Landesverbände, Bezirke und Stämme ganz unterschiedliche Angebote etabliert haben und so auch große regionale Unterschiede bezüglich der Ausgestaltung der Stufe im BdP existieren.


Wie soll es weitergehen? - Handlungsempfehlungen


Wir empfehlen:

  • Die Überarbeitung und Weiterentwicklung bestehender Arbeitshilfen, um diese für Jugendliche verständlich, eigenständig umsetzbar und niedrigschwellig zu gestalten. Dabei muss "Arbeitshilfe" nicht ein 100seitiges Buch voller Text sein. Programmatische Anregungen könnten auch in anderen - digitalen oder analogen - Formaten entstehen.
  • Die Systematisch Vernetzung zwischen Mitgliedern der Ranger- und Roverstufe zu ermöglichen. Diese Vernetzung kann sowohl auf der persönlichen Ebene (z.B. am neuen Wohnort) aber auch auf der inhaltlichen Ebene (z.B. Verteiler für Aktionen, Jobbörsen... , Erfarungen wie RR-Arbeit aussehen kann) angregt werden.
  • LVs zum Ideenaustausch anregen (Bundesstufentagung): Warum funktioniert RR-Arbeit in einigen Regionen sehr gut und in anderen garnicht?
  • Mit dem Bund die Altersstruktur überdenken. Warum ausgerechnet 16-25 Jahre? Zum Beispiel Workshop auf dem BuLa.

Weiterführende Materialien

  • "Das neue Stufenbewußtsein der Ranger- und Roverstufe" des Bundesstufenarbeitskreises von 1999